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How to: Die Entstehung der digitalen Tierschutzwoche(n)

Schon im Sommer wurde uns bewusst, dass es eine „normale“ Tierschutzwoche mit Präsenzveranstaltungen an den 5 verschiedenen veterinärmedizinischen Fakultäten in Deutschland dieses Jahr leider nicht geben wird. Doch ein Ausfall kam für uns nicht in Frage, denn Tierschutz ist ein viel zu relevantes Thema, um nicht darüber zu informieren.

 

Bei einem Online-Meeting im Juli traf sich die Arbeitsgruppe das erste Mal zum brainstormen. Viele spannende und interessante Ideen wurden gesammelt, aufgeschrieben und schlussendlich in die Tat umgesetzt. Der Plan, es diesmal in eine Online-Veranstaltung umzuwandeln, stand schnell fest. Die ersten Fragen stellten sich uns:

  • Welche Plattform eignet sich am Besten?
  • Wie viele Vorträge möchten wir?
  • Welcher RednerInnen laden wir ein?
  • Möchten wir noch ein weiteres Programm zusätzlich zu den Vorträgen?
  • Wer ist unsere Zielgruppe?

 

Für eine Plattform entschieden wir uns sehr schnell, denn schon für die letzte Mitgliederversammlung des bvvd nutzten wir Cisco Webex und waren mit der technischen Umsetzung mehr als zufrieden.

Nach vielen konstruktiven Diskussionen innerhalb der AG, entschieden wir uns für zwei bis drei Vorträge insgesamt, einen Vortrag pro Woche. Im Vergleich zu der Präsenz-Tierschutzwoche begrenzten wir die Anzahl der Vorträge stark, da das generelle Angebot an Online-Veranstaltungen im vergangenen dreiviertel Jahr – aufgrund der Corona-Pandemie – enorm war.

 

Die Vielfalt an möglichen Vortragsthemen war groß, doch wir einigten uns schlussendlich auf wichtige Thematiken wie z. B. der Tierschutz bei Tieren im sozialen Einsatz und Qual- bzw. Defektzuchten.

Zu unserer großen Freude gehörten zu unseren ersten zwei Rednern Dr. Michael Drees von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) und Prof. Dr. Achim Gruber, Tierpathologe aus Berlin.

 

Da wir nicht bloß Vorträge anbieten wollten, kamen wir Mitte September, beim nächsten Online-Meeting, zum Entschluss zusätzlich Vorstellungsvideos und ein Quiz zu organisieren. Aufgaben wurden verteilt: manche sammelten Fragen für das Quiz, andere wiederum überlegten sich einen Werbetext für die Vorstellungsvideos und für die Vorträge. Die Zeit verging wie im Flug. 

Im Oktober rauchten unsere Köpfe erneut bei einem Online-Meeting, bei dem wir zugleich die Plattform Cisco Webex Event testeten. Wir besprachen alles bisher erarbeitete und alles, was die kommenden Tage noch anstand. Unsere Arbeitsgruppe wuchs wöchentlich und jeder brachte seine kreativen Ideen ein.

Mitte November war schlussendlich das letzte Online-Meeting. RednerInnen-Geschenke und Preise für das bevorstehende Quiz waren gekauft, die Vorstellungsvideos und das Quiz an unsere Social Media Beauftragte des bvvd geschickt und Werbe-Mails versandt. Wir besprachen den Ablauf der Vortragsabende und klärten Feinheiten.

 

Das Ziel der Vorstellungsvideos war, Studierende auf verschiedenste Tierschutzorganisationen, Verbände oder Projekte aufmerksam zu machen und ihnen die Möglichkeit ehrenamtlicher Tätigkeiten aufzuzeigen. Uns erreichten 14 tolle Vorstellungsvideos, von denen wir täglich eins auf Instagram und Facebook vorstellten. Aufgrund der Videos sind wir zu unserer dritten Rednerin, Sophie Greger von den Animals´ Angels, gekommen.

Das Quiz lief fünf tagelang ebenfalls über die Social Media Plattformen. Jeden Tag wurde eine tierschutzbezogene Frage gestellt, welche es richtig zu beantworten galt. Die Anzahl der Teilnehmenden war enorm und schlussendlich durften sich 4 glückliche GewinnerInnen über tolle Preise freuen. Zu gewinnen gab es u. a. einen Büchergutschein im Wert von 100€ und Das Kuscheltierdrama, handsigniert von Prof. Gruber.

 

Wir bewarben unsere Veranstaltung nicht nur an allen deutschen tiermedizinischen Fakultäten und in Wien, sondern auch an Fakultäten anderer Studiengänge. Die Reichweite wurde größer und so auch die täglich eintreffenden Mails der Interessierten.

Zugegeben, es war eine ganz schöne Herausforderung rund 500 E-Mails zu lesen und zu beantworten.

 

Nun war es endlich so weit. Die Tierschutzwochen starteten mit dem Vorstellungsvideo der Naturschutzjugend des NABU, gefolgt von Lebenshof Odenwald e.V.

Der erste Online-Vortrag fand am Mittwoch, den 25.11.2020 um 19 Uhr statt. Der Titel lautete: „Tierschutz in der Tiergestützten Intervention (TGI) – Vierbeinige Arbeitnehmer im Einsatz“ und wurde von Herrn Dr. Drees gehalten.  

Es wurden die Arbeitsbedingungen der Tiere erläutert und auf den art- und tierschutzgerechten Umgang mit ihnen eingegangen. Das Angebot tiergestützter Interventionen wie z.B. in der Therapie hat enorm zugenommen, doch leider teilweise auf Kosten der Tiere. Um dem entgegenzuwirken, veröffentlicht die TVT Merkblätter zu verschiedensten Tierarten wie Kaninchen, Hunden, Pferden, Hühnern & Co.

Der Abend endete mit einer interessanten Fragerunde.

 

An den nächsten Tagen folgten weitere Videos, wie z. B. von Fellnasen e.V. oder der Stadttaubenhilfe Berlin. Zeitgleich wurden die ersten Quizfragen veröffentlicht, bei denen ebenfalls zahlreiche Studierende teilnahmen.

Am Mittwoch, den 02.12., schloss sich der zweite Vortrag „Das Kuscheltierdrama. Defektzuchten, Zoonosen und Vermenschlichung: Was geht schief in unserem Mensch-Haustier-Verhältnis?“ von Herrn Prof. Gruber an. Es wurde nicht nur über gesundheitliche Probleme verschiedenster Rassehunde gesprochen, wie z.B. die Atem- und Augenproblematik bei brachycephalen Hunden,  sondern auch über die Konflikte zwischen Tierschutzgesetz und Rasseverbänden. Prof. Gruber informierte außerdem über das Animal Hoarding und dessen folgenschwere Konsequenzen für die Tiere.

Auch hier schlossen wir den Abend mit einer ausgiebigen Fragerunde ab.

 

Online-Vorstellungen von Bunter Hund Leipzig e.V.  oder Tierärzte ohne Grenzen e.V. folgten. Am 09.12. war schlussendlich der letzte Vortrag unserer Vortragsreihe im Rahmen der Tierschutzwoche. Gehalten von Sophie Greger von den Animals´Angels lautete der Titel: „Tierschutz Global: Transport und Handel von „Nutz“tieren in Afrika“.

Sie gab uns Einblicke in die tägliche Arbeit der Animals´Angels und berichtete von den Projekten in Afrika. Konkreter wurde die Arbeit in Äthiopien und Tansania beleuchtet. Neben der Infrastruktur verschiedener Tiermärkte wurde auch der Umgang mit den Tieren und deren Haltung auf den Märkten aufgezeigt. Die Aufklärungsarbeit wird nicht nur auf den Tiermärkten direkt betrieben, sondern es werden auch Schulungen an den Colleges durchgeführt. Dass die Arbeit der Organisation Früchte trägt, zeigte uns Frau Greger anhand einiger Beispiele.

Nachdem die Fragen der ZuhörerInnen beantwortet wurden, bedankten wir uns bei allen Beteiligten und verabschiedeten uns in den Abend.

 

Nachdem noch zwei weitere Verbände bei Instagram und Facebook vorgestellt wurden, endeten die Tierschutzwochen am 11.12.2020.

 

Abschließend lässt sich sagen, dass die diesjährige Tierschutzwoche ein voller Erfolg war. Insgesamt ca. 800 Personen nahmen an unseren Vorträgen teil und rund 1000 folgten unseren Beiträgen auf Instagram und Facebook. Viele liebe und dankende Worte erreichten uns par Mail. Wir freuen uns sehr, dass das Interesse so groß war und möchten uns noch einmal bei unseren RednerInnen und allen ZuhörerInnen für die Teilnahme bedanken.

 

Wir freuen uns schon sehr auf die nächste Tierschutzwoche!

 

Eure AG Tierschutz (bvvd)