loading
Wir nutzen Cookies zur Verbesserung unseres Webauftritts. Informationen zu Ihrer Nutzung werden daher an Google übermittelt.
Details ansehen.OK
Dos & Don’ts im Praktikum

Ein Kommentar zum gesunden Miteinander

Während es dem studierten Nachwuchs, aus Sicht der Arbeitgeber, an praktischen Fertigkeiten und Engagement mangelt, realisieren Studierende, dass sie trotz Erhalt der Approbation und unterstützenden Pflichtpraktika mit Lücken ins Berufsleben starten.

Diese Praktika können diese Lücken zwar nicht vollends schließen, tragen aber wesentlich zur veterinärmedizinischen Ausbildung bei. Was wünschen und erwarten sich Studierende und TierärztInnen?

Bei den Kongressen des bpt und DVG 2017 hat der bvvd e.V. sich mit der Frage nach den gegenseitigen Erwartungen im kurativen Praktikum beschäftigt. An einer Pinnwand sollten Dos und Don’ts festgehalten werden. Angesprochen wurden hier Studierende und praktizierende TierärztInnen gleichermaßen. Ziel war es gemeinsame Wünsche und Aversionen herauszuarbeiten und so den Grundstein für ein besseres Verständnis füreinander zu legen. Aus den gesammelten Ergebnissen sollte dann ein „Leitfaden zum Verhalten im Praktikum“ erstellt werden.

Unsere Befragungen haben ergeben, dass TierärztInnen sich von ihren PratikantInnen vor Allem Motivation und Lernbereitschaft, sowie Zuverlässigkeit wünschen. Klare No-Gos waren Respektlosigkeit gegenüber dem Team oder den Tierhaltern, Passivität oder offensichtlichen Langeweile. Auch auf die Selbstverständlichkeit von Verschwiegenheit und Datenschutz wurde mehrmals hingewiesen.

Studierende legten Wert darauf, dass ihre AusbilderInnen ihnen mit Respekt und Lehrbereitschaft begegneten. No-Gos waren hier ein fragwürdiges Übermaß an fachfremden Aufgaben und unvergüteten Überstunden, sowie der respektlose Umgang durch cholerische KollegInnen.

Bei der Konzepterstellung unseres Leitfadens kamen wir zu dem Ergebnis, dass sich sowohl Studierende als auch praktizierende Tierärzte von ihrem Gegenüber Respekt und gesunden Menschenverstand im zwischenmenschlichen Umgang erwarten. Unser Projekt erschien obsolet, als wir uns bewusstwurden, dass es bereits ein Schriftstück zum Umgang mit Menschen gibt (siehe: Über den Umgang mit Menschen, von Adolph von Knigge).

Doch die Idee zum „Praktikumsleitfaden“ entstand durch die wahrgenommene Kommunikationsschwierigkeit zwischen Studierenden und praktizierenden TierärztInnen. Wir wollten unsere Erkenntnisse also nicht ungenutzt lassen und mit diesem Artikel zu einem verständnisvolleren Miteinander aufrufen!

Kurative AusbilderInnen profitieren von der Motivation ihrer Studierenden genauso wie sich die heranwachsenden KollegInnen über die langersehnten Praxiserfahrung freuen. Offene Kommunikation ist hier die Lösung. Denn durch ehrliche Vorgespräche und Feedback lässt sich einiges aus dem Weg räumen.

Als tiermedizinische Gemeinschaft ist es unsere Aufgabe eine optimale medizinische Versorgung zum Wohl von Mensch und Tier zu gewährleisten. Daher sollten wir uns bemühen uns bei der Verfolgung dieses Ziels auch im Praktikum gegenseitig zu unterstützen und zu respektieren.

Kim Usko

Im Namen des bvvd e.V.