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Kategorie: What has happened

DVG Tagung – Als Student unter Experten

Wie kann man sich als Student plötzlich auf der DVG Tagung für Tierschutz wiederfinden?

Da gibt es zwei Wege, entweder als Teilnehmer des Wahlpflichtfaches an der LMU München, oder als Mitglied der Tierschutz AG des BVVD an einem der fünf Universitäts Standorten.

An dieser Stelle vielen Dank für diese wunderbare Erfahrung. Wir haben diese Tagung aufmerksam verfolgt und durften voll neuer Eindrücke und Ansichten in unseren Alltag zurückkehren.

 

Der Titel der diesjährigen Tagung war mit „Wo (k)ein Kläger, da kein Richter“ sehr provokant gewählt.

Entsprechend groß also der Raum für Diskussionen und Differenzen. So dauerte es auch nicht lange bis der Tagungsraum, der Audimax der LMU, bis unter die Decke von angeregten Diskussionen erfüllt wurde.

Tierärzte als berufene Schützer der Tiere sollten doch alle auf einer Seite stehen, könnte man meinen. Jedoch sieht die Realität in unserer diversen Gesellschaft etwas anders aus und so finden sich die berufenen Schützer der Tiere des Öfteren auf gegensätzlichen Seiten einer Diskussion wieder.

Und dann gab es zudem noch die Tagungsteilnehmer anderer Profession, welche den Diskurs mit ihren Standpunkten und Ansichten weiter bereichern konnten.

So fanden wir Studenten uns in einer explosiven Mischung aus Professionen und Ansichten wieder, welche unseren Horizont mit einem Feuerwerk an Meinungen und Kommentaren erweitert haben. Auch konnten wir durch die Tagung einen Ausblick auf die Chancen und Herausforderungen im Tierschutz in der Praxis erhaschen, eine sehr willkommene Abwechslung vom Vorlesungs- und prüfungsgeprägten Studentenalltag.

 

Über all dem positiven Diskurs schwebte allerdings immer wieder die Gewitterwolke der Schuldzuweisung.

Fakt ist, bei Tierschutzverstößen herrscht in Deutschland ein Verfolgungsdefizit.

Doch was oder wer ist dafür verantwortlich?!

Sind es die praktizierenden Tierärzte, die Tierärzte auf den Schlachthöfen, die Veterinärämter oder am Ende doch die juristische Verfolgung von angezeigten Tierschutzverstößen?

Im Diskurs war keine Antwort auf diese Schuldfrage zu finden.

Natürlich ist es wichtig, diese Frage zu stellen. Doch mir als einfacher Studentin scheint, als Antwort auf diese Frage, die Schuld gleichermaßen bei jedem Einzelnen, als auch bei allen gemeinsam zu liegen.

So liegt es wohl an jedem einzelnen das Richtige zu tun, gleichermaßen aber auch bei allen gemeinsam das Problem anzugehen.

Wenn wir alle Hand in Hand arbeiten, lässt sich das Problem angehen und die Situation für die Tiere merklich verbessern. Da gibt es so viele Punkte an denen man ansetzen sollte: Verbesserungen in der Haltung von Nutztieren ebenso wie von Haustieren, Tierschutz konforme Schlachtung, striktere Verfolgung von Tierschutzverstößen, Rassen mit Qualzuchtmerkmalen vermindern, Tierleid in Social media vermeiden.

Information und Zusammenarbeit erscheinen mir essentiell, um diese Themen anzugehen und eine Veränderung für die Tiere zu bewirken. Als Tierärzteschaft, als berufene Schützer der Tiere.

Wenn wir alle Hand in Hand arbeiten, lassen sich all diese Themen angehen und noch mehr.

Die DVG Tierschutztagung hat in mir das Verlangen geweckt, Teil einer Tierärzteschaft zu sein, die vernetzt ist mit anderen Professionen und trotz Differenzen sich zum Wohl der Tiere auf eine Seite stellt.