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Studium im Rückblick

Im Nachhinein ist man immer schlauer. An diesem Satz ist auf jeden Fall etwas dran! Ich komme jetzt ins 11. Semester und kann das auf jeden Fall bestätigen. Über so manche Tipps & Tricks wäre ich aber dennoch froh gewesen, wenn ich es schon zu Beginn des Studiums gewusst hätte und diese möchte ich gerne mit euch teilen. Vielleicht helfen sie dem ein oder anderen sogar.  Seid euch aber bitte immer bewusst, dass das subjektiv ist und nicht auf jede Einzelperson zutrifft.

Zu Beginn des Studiums ist man doch sehr überfordert mit so einigem. Welche Bücher soll ich kaufen? Wie lerne ich am besten und wie ist das alles überhaupt zu schaffen? So ging es mir zumindest. Die meisten Bücher sind sehr teuer, wenn man sie neu kauft und ob man sie wirklich braucht, weiß man erst, wenn man sie bereits gekauft hat. Ich habe mich schließlich dazu entschieden, zunächst keine Bücher zu kaufen, sie mir erstmal in der Bibliothek ausgeliehen und geschaut, ob ich mit ihnen zurechtkomme. Wenn ich dann gemerkt habe, dass ich ein bestimmtes Buch unbedingt haben möchte, dann habe ich zunächst in den Veti-Verkaufsportalen auf Facebook und bei eBay geschaut, ob ich sie dort günstiger gebraucht kaufen kann. Meistens habe ich jedoch eingesehen, dass ich die Bücher nicht unbedingt kaufen muss. Die Bibliothek ist eigentlich immer mit genug Exemplaren ausgestattet, sodass man sich das Buch lange genug ausleihen kann und zurückgibt, wenn man es nicht mehr braucht. So liegt auch weniger zu Hause rum, das aufgeräumt werden muss.

Das gleiche gilt auch für Lernunterlagen. Fragt einfach die höheren Semester. Diese sind oft froh, wenn sie das ein oder andere loswerden und wieder Platz für neue Unterlagen haben. Manchmal bekommt ihr sie umsonst, aber wenn es ein paar Euro kostet, dann ist das auch nicht schlimm. Ihr könnt sie ja wieder weiterverkaufen, wenn ihr sie nicht mehr braucht. Frag gerne auch nach Altfragen, Prüfungsberichten und Sammlungen von Unterlagen in Dropboxen oder einfach nach Erfahrungen, die die höheren Semester gemacht haben. Mir hilft das immer, meine Erwartungen auf die kommenden Prüfungen besser einschätzen zu können.

Und wenn ich unterwegs bin, aber nicht immer Lust habe einen riesigen Rucksack mit all meinen Unterlagen mitzuschleppen, dann ziehe ich mir Dokumente auf mein Handy. Das habe ich sowieso immer dabei und so kann ich auch unterwegs lernen oder mich zu interessanten Themen belesen, die mich aktuell beschäftigen.

 

Der wohl beste Moment in meinem Studium war, als ich meine perfekte Lernpartnerin gefunden habe. Das hat ein paar Semester gedauert, aber gut Ding will Weile haben. Das wichtigste, was ich aus dieser Zeit gelernt habe, war ehrlich zu sein, wenn es zwischen den Lernpartnern nicht passt. Gebt es einfach zu, wenn ihr mit dem Lernstil der anderen nicht zurechtkommt. Es hilf niemanden, wenn man weiterhin zusammen lernt, obwohl man weiß, dass man nicht zufrieden ist. Das mach die Lernerei nur uneffektiv und erhöht den ohnehin schon vorhandenen Frustrationsfaktor nur ungemein. Dabei muss man ja nicht gemein werden. Man kann einfach nett und ehrlich sagen, dass man nicht zusammen lernen möchte – unabhängig davon, ob man die Person mag.

Was mir auch viel hilft, ist einen Lern(ziel)plan zu erstellen. So behalte ich immer den Überblick, über das, was ich bereits geschafft habe und über das, was noch vor mir liegt. Zugegebenermaßen, ist das am Anfang ein echter Zeitfresser, weil dieser Plan erstmal erstellt werden muss, aber das Gefühl, ein Häkchen nach dem anderen zu setzen und am Ende den Plan abgearbeitet zu haben, motiviert mich ungemein. Außerdem wird man immer schneller darin, Pläne zu erstellen, weil man irgendwann weiß, wie schnell man lernt und welches Lernpensum pro Tag man schaffen kann.

Was am Anfang des Studiums ebenfalls sehr schwer war, waren die neuen Lebensumstände in denen ich mich befand. Viele ziehen von ihren Eltern aus und häufig auch in eine neue Stadt. Ich bin aus einem kleinen bayerischen Dorf in ein WG-Zimmer im riesigen Berlin gezogen. Eine 180°-Wende sozusagen. Es hat mir sehr viel gebracht, nicht alleine in einer kleinen Wohnung zu sein, in einer Stadt, in der ich niemanden kenne. So habe ich nicht nur durch das Studium, sondern auch durch meine Mitbewohner neue Freunde gefunden. Vor allem auch Freunde, die nichts mit Tiermedizin zu tun haben. Mir fällt es immer wieder auf, wie wichtig es ist, auch mal aus seinem Studienalltag rauszukommen. Um ehrlich zu sein, ich bin immer noch katastrophal schlecht darin, das zu tun und meine Nicht-Veti-Freunde müssen mich deshalb auch mal schimpfen. Am Ende merke ich aber, dass es gut war, ein paar Stunden nicht über Anatomie, Tierkrankheiten und OP-Methoden nachzudenken.

Nehmt euch ruhig auch mal Zeit für die schönen Dinge des Lebens und sperrt euch nicht in eurem Zimmer zum Lernen ein. Besucht eure Familie, macht Sport und Ausflüge mit euren Freunden und natürlich: Geht feiern!

Wenn dann die ein oder andere Prüfung mal nicht so gut gelaufen ist, dann ist es eben so! Nicht, dass ich mit einer 4 zufrieden wäre. Aber ich habe akzeptiert, dass eine 4 bestanden ist und bestanden ist gut!

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